Als wir vor 35 Jahren das erste Mal in den Neubergerhof kamen, waren Angebote wie Kinderbetreuung, WASTL-Camp, SPA-Behandlungen, Bogenschießen oder Reiten noch kein Thema. Es gab weder Go-Kart Bahn noch Kinderskilift. Der Ski/Wanderbus fuhr noch keine Runden, Hotelshop, Hauslift und Fernsehapparat im Zimmer waren noch nicht vorhanden und auch die Nachmittagsjause suchte man vergebens.
Aber es gab dieses schöne Hotel mit Hallenbad und Sauna - was damals noch sehr außergewöhnlich war – mit dieser wunderschönen Landschaft rundherum.
Und es gab die Familie Reiter, die mit großem Engagement und Herzblut das Hotel führte. Das Reich von Maria und Martin war damals schon herausragend, Marias Mehlspeisen und Martins Neubergerhofplatten waren weit hinaus bekannt. Herta, die jetzt Ihren Ruhestand genießt, war damals auch immer da, stets freundlich und hatte immer ein offenes Ohr für die kleinen und großen Sorgen der Gäste. Man fühlte sich vom ersten Augenblick an in der Familie aufgenommen. Natürlich war auch das Personal immer nett und bestrebt, all unsere Wünsche zu erfüllen.
Unsere Kinder lernten das Skifahren am Mittersteghang, wo der alte Opa mit einer Zwickzange die 10er-Block-Karten ablochte und die Kleinen zur Freude der Eltern auch öfters gratis fahren ließ. Die Fackelwanderung zum Gseng, die Hüttengaudi und die anschließende Abfahrt mit den Rodeln war immer ein Höhepunkt der Woche. Bei den Eisstockwettkämpfen entstanden Freundschaften fürs Leben, die bei der anschließenden Siegerehrung in der alten Kellerbar beim Nageln mit vielen Schnäpsen besiegelt wurden.
Die Maskenbälle im Neubergerhof waren ebenfalls legendär, Gäste kamen aus dem ganzen Ort, die schönsten Masken und Aufführungen wurden prämiert und auch wir kamen einige Male in den Genuss eines Preises.
Im Sommer waren Bach und Wald der große Spielplatz unserer Kinder. Es wurden Staudämme und Umleitungen gebaut und abends saßen wir alle beisammen beim Lagerfeuer und grillten Würstchen am Stecken. Für unsere Kleinen war dies immer ein großes Abenteuer. Die Schneeschuh- bzw. Bergwanderungen mit Sepp und deren feuchtfröhlichen Abschluss in so mancher Almhütte werden auch unvergesslich bleiben.
Inzwischen sind viele Jahre vergangen, unsere Kinder sind Erwachsen geworden und kommen mit den eigenen Kindern wieder her. Und auch im Neubergerhof hat sich vieles verändert. Einige Schicksalsschläge mussten bewältigt werden, Zubauten, Umbauten und Renovierungen wurden getätigt, um allen Ansprüchen der jeweiligen Zeit gerecht zu werden.
Nun wird auch der letzte Teil des alten Hauses neu geschaffen - die alten Stammhauszimmer werden renoviert. Es gibt nur mehr wenige Personen hier, denen diese alten Zeiten in Erinnerung sind. Natürlich Oma, wie immer der starke Fels in der Brandung, Maria und Martin, Andrea und einige alte Stammgäste wie wir.
Aber egal, welche Veränderungen durchgeführt wurden, geblieben ist stets die gute Atmosphäre dieses Hauses, die hervorragende Küche, das tolle Engagement und Management der jetzt jungen Führung und die liebevolle Betreuung der kleinen und großen Gäste durch das beliebte Stammpersonal.
Wir wünschen der großen Neubergerhoffamilie weiterhin gute Zusammenarbeit und festen Zusammenhalt innerhalb des Teams und viel Erfolg für die Zukunft.
Wir haben wunderbare Zeiten hier erlebt – Sommer wie Winter – und wir hoffen, dass noch oft ein Zimmer für uns frei sein wird.
Auf die nächsten 35 Jahre!
Anna Grünwald